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1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 125

1911 - Erfurt : Keyser
— 125 - lich (f. Vor und nach der Jenaer Schlacht usw., Nr. 66), und Napoleon behielt nach dem Frieden von Tilsit Stadt und Land Erfurt als ein besonderes Gebiet, als „domaine reserve ä l’em-pereur“ für sich und legte sich zu seinen übrigen Titeln noch den eines „Fürsten von Erfurt" bei (f. Proklamation des Königs Friedrich Wilhelm Iii. usw., Nr. 67). 1808 sah Erfurt eine besonders erlauchte Gesellschaft in seinen Mauern. Kaiser Napoleon hielt in der Stadt einen Fürstenkongreß von nie gesehenem Glanze ab. Die Kaiser des Ostens und Westens befestigten in jenen Tagen (27. 9. bis 14. 10. 1808) den in Tilsit geschlossenen Bund und faßten den Plan über die „Teilung der Welt", nach welchem Alexander den Norden und Osten, Napoleon aber die Mitte und den Westen und Süden Europas erhalten sollte (s. Nr. 68a—e). Die Jahre der französischen Herrschaft waren für die Stadt eine ununterbrochene Reihe der schwersten Bedrückungen, hervorgerufen durch zahllose Einquartierungen und schlimme Erpressungen (f. Nr. 69 u. 72). Zwar sahen die Bürger außer der Fürstenversammlung noch andere glänzende Feste. Doch standen die pomphaften Feste des Geburtstages und der Siege des Kaisers in einem schreienden Gegensatz zu dem vollständigen Verfall von Handel und Gewerbe und zu dem täglich sich steigernden Elend der Bewohner (f. Nr. 70). So war der Zustand Erfurts beschaffen, als Napoleon den Feldzug gegen Rußland begann, der feinem gewaltigen Heere den Untergang brachte (f. Nr. 71). Nach jenem Gottesgericht regte sich auch in den Erfurtern die Hoffnung aus baldige Befreiung vom französischen Joche; doch steigerten sich fürs erste noch ihre Mühsale. So mußten sie im Sommer 1813 bei der stärkeren Befestigung der Stadt tüchtig mit Hand anlegen und für die Besatzungstruppen den nötigen Proviant besorgen, eine Aufgabe, deren Erfüllung durch die fortwährenden Nachforderungen fast unmöglich gemacht wurde (f. Nr. 73 u. 74). Endlich wurde in Leipzigs Ebenen die große Schlacht geschlagen, die Deutschland von der Fremdherrschaft befreite, und die Erfurter sahen am 20. Oktober und in den folgenden Tagen das vorher so stolze und siegprnnkende Heer aus dem blutigen Kampfe in furchtbarster Zerrüttung zurückeilen. Nur die persönliche Anwesenheit Napoleons in Erfurts Mauern verhütete es, daß die Stadt ein Opfer der Plünderung und Zerstörung wurde (s. Nr. 75). Kaum hatte sich der Kaiser mit den hier gesammelten Truppen entsernt, als das preußische Heer vor der Stadt erschien und sie einschloß. Am 6. November beschossen die Batterien der Verbündeten von der Schwedenschanze aus die Stadt, wodurch ein beträchtlicher Schade angerichtet wurde. Ueber 120 Gebäude, darunter auch das prächtige Peterskloster, wurden ein Raub der Flammen (s. Nr. 76 u. 77). Bald daraus wurde die Stadt von den Franzosen aufge- geben. Der französische Statthalter, General d'alton, hielt es

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. uncounted

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
r~~ Mufterschrei-Hefte von i. Hoffmeyer. Deutsch. Heft 1-6. Latein, Kest 1-6. ä Heft 1% Sgr. Diese progressiven Schreibhefte — seit langem von allen Lehrern lebhaft gewünscht — von dem im Schreib-Unterricht rühmlichst bekannten Autor im steten Einverständniß mit vielen Schreiblehrern unserer Provinz entworfen, sind auf Grund jahrelanger Vorstudien ausgearbeitet. Die zahlreichen Einführungen, wie die offictelle Empfehlung Hefte sind wohl genügende Beweise für die Güte und Brauchbarkeit. Lehrer, die diese Hefte kennen lernen wollen, belieben sich entweder Verleger oder an irgend Cwv Wandlung betreffs Übersendung 'e-Exemplaren zu ny trg. ' n.

3. Von 1789 - 1807 - S. 22

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
22 Ii- Napoleon 1. loses Heer ohne Manneszucht zu befehligen, das kein anderes Gesetz kennt als die Gewalt. Doch mit der würde des Oberbefehls ausgerüstet, stark durch die Gerechtigkeit und das Gesetz, werde ich jener kleinen Zahl mut-und herzloser Menschen Ehrfurcht vor den Gesetzen der Menschlichkeit und der Ehre einzuprägen wissen, die sie mit Füßen treten. Die Plünderer werden ohne Gnade erschossen. Kn mehreren wurde die Strafe bereits vollzogen. Aber ich habe auch mit Freuden bemerkt, mit welchem Eifer die guten Soldaten meiner Armee meine Befehle befolgten. Völker von Italien, das französische Heer kommt, um eure Fesseln zu sprengen. Das französische Volk ist ein Freund aller Völker, habt vertrauen zu uns; euer Eigentum, eure Religion, eure Sitten sollen geachtet werden! wir führen als großmütige Feinde Krieg, und nur gegen die Tyrannen, die euch unterjochen. 2. Napoleon und Deutschland. a) Erzbischof Dalberg1 an Napoleon. ... Die achtungswerte deutsche Nation seufzt in dem (Elend der politischen und religiösen Anarchie; seien Sie der Wiederhersteller ihrer Verfassung. ... b) Lossagungsurkunde der Mitglieder des Rheinbundes. Datiert und diktiert Regensburg am 1. August 1806.2 Die Begebenheiten der drei letzten Kriege, welche Deutschland beinahe ununterbrochen beunruhigt haben, und die politischen Veränderungen, welche daraus entsprungen sind, haben die traurige Wahrheit in das hellste ficht gesetzt, daß das Band, welches bisher die verschiedenen Glieder des deutschen Staatskörpers miteinander vereinigen sollte, für diesen Zweck nicht mehr hinreiche, oder vielmehr, daß es in der Tat schon ausgelöst sei. Das Gefühl dieser Wahrheit ist schon seit langer Zeit in dem herzen jedes Deutschen; und so drückend auch die (Erfahrung der letzten jähre war, so hat sie doch im Grunde nur die Hinfälligkeit einer in ihrem Ursprünge ehrwürdigen, aber durch den allen menschlichen Anordnungen anklebenden Unbestand fehlerhaft gewordenen Verfassung bestätigt. Hur diesem Umstande muß man ohne Zweifel die im 3 ah re 1795 im Reiche selbst sich hervorgetane Trennung zuschreiben, die eine Absonderung des Interesses desnördlichen und südlichendeutsch-land zur Folge hatte, von diesem Augenblicke an mußten notwendig 1 Dalberg war der einzige der geistlichen Kurfürsten, der sich aus der allgemeinen Säfularifation gerettet hatte. Dalberg träumte von einer deutschen rtationalfirche unter seinem Gberhirtentum. * (Bhitanm), Diplomatisches Handbuch, 2. Teil, S. 18.

4. Lehrbuch der allgemeinen Erdkunde - S. VIII

1836 - Leipzig : Schumann
Viii Vorwort. Stellung, allen anderen Völkern der Erde gegenüber, in wel- cher wir einigermaßen Ersatz für die uns mangelnde politische Größe und Einheit finden; allein ist es deshalb Unrecht, wenn man von den absoluten Philologen auch für andere Disciplinen, deren Werth für geistige Ausbildung und Nutzen in Bezug auf das praktische Leben Niemand abstreiten wird, einige billige Concessionen verlangt? Und es handelt sich doch nur um sol- che bescheidene Concessionen, wenn es zum Beispiel nicht fer- ner, wie doch in der Hauptstadt eines niederdeutschen Staates geschehen ist, vorkommen soll, daß ein in Amt und Würden stehender, examinirter Jurist Straßburg im Elsaß für eine österreichische Kreisstadt erklärt, und ein ebenfalls examinirter junger Ofsicier, der das Gymnasium bis Secunda und darauf längere Jahre eine Cadettenanstalt besuchte, die Eingeborenen Süd-Amerikas, und namentlich Brasiliens, für Neger hält. Die gelehrten Stände dürfen in der sogenannten allgemeinen Bildung, abgesehen von allem Uebrigen, in unserer geistig so regsamen Zeit, auch schon deshalb nicht zurückbleiben, wenn der deutsche Gewerb - und Handelsstand, der gegenwärtig in poly- technischen und Handelsschulen eine weit zweckmäßigere und umfassendere Bildung erhält, als ihm früher zu Theil ward, eben deshalb auch zum Gefühle seiner Würde und seiner Be- deutung gekommen ist, nicht im gemeinen Leben und Verkehr ein noch größeres Uebergewicht über die große Masse der Fa- kultäts - und Brotgelehrten erhalten soll. Alte Sprachen, römisches Recht, Anatomie und Dogmatik sind gewiß sehr schätzbare Sachen, allein jedoch thun sie's in unserer Zeit gewiß nicht mehr. Ich würde Eulen nach Athen oder Kohlen nach Newcastle tragen, wenn ich hier über die zweckmäßigste geographische Un- terrichtsweise mich verbreiten wollte, da Guts Muths Ver- such einer Methodik des geographischen Unter- richts, Weimar 1835, wenn nicht in den Händen Aller,

5. Die Weltgeschichte - S. IV

1835 - Mainz : Kupferberg
Iv Vorrede, lichen Cultur und Litteratur zu berücksichtigen bemüht war. Ferner dürste auch wohl nicht ungern bemerkt werden, daß den Perioden in den einzelnen Volksge- schichten immer das Charakteristische derselben kurz und wo möglich treffend vorangeftellt ist, damit das Trockene und Ermüdende der vielen aufgezahlten Namen und der oft nur abgerissen angedeuteten Ereignisse einiges Leben und mit ihm einigen Reiz mehr gewinne, und die Jugend hiernach gewöhnt werde, aus dem Factischen das Geistige herauszufinden, und von der Wirkung auf die Ursache zurück zu schließen; ein Verfahren, welches um so mehr gelingen und um so befruchtender seyn muß, wenn bei dem Vortrage der Geschichte am Ende der Perioden das Charakteristische derselben immer nochmals vorgenommen, und nun von den Schülern selbst aus den ihnen schon mitgetheilten Ereignissen bewiesen und näher veranschaulicht wird. Endlich glaubte ich auch dem Schwierigen und Verwirrenden, welches allerdings in dem Vortrage der Weltgeschichte der mittleren und neueren Zeit für die Jugend liegt, wenn bei dem einen wie bei dem anderen Volke so oft hier und da abgebrochen, und dort wieder angeknüpft werden muß, dadurch einigermaßen vorzu- beugen, daß ich wenigstens die vaterländische, die deutsche Geschichte, in ihrem Zusammenhänge ohne Unterbrechung dargeftellt, und die Geschichte der übrigen Völker, je nachdem sie in dieselbe eingreifen, oder gleichzeitige wich- tige Momente darbieten, unten in den Noten zugefügt habe. So lauft demnach die vaterländische Geschichte gleich einem großen Strome seit der mittleren Zeit durch

6. Europa (ohne Deutschland), Die fremden Erdteile - S. uncounted

1911 - Leipzig : List & von Bressensdorf
Schulwandkarten und Lehrbüche von H. Harms a) Wandkarten und Atlanten: H. Harms» Schulwandkarte von Deutschland 1:700000; Größe 210x225 cm. Vierte Neubearbeitung. Mit methodischem Begleitwort: „Schulkartographische Grundsätze I" (umsonst und portofrei). Ausgabe A physisch-politisch (f. unten); Ausgabe B Physisch. Preis roh ä M. 18.—, aufgezogen mit Stäben M. 27.—. H. Harms» Schulwandkarte von Europa 1:2800000 (also Maßstab l/t der Deutschland- karte) ; Größe 220x210 cm. Mit methodischem Begleitwort: „Schulkartographische Grundsätze Iv" (umsonst und portofrei). Ausgabe A physisch-politisch (s. unten); Ausgabe B physisch. Preis roh ä M. 18.—, aufgezogen mit Stäben M. 27.—. H. Harms» Planigloben. Größe jeder Hälfte 165 X195 cm. Mit methodischem Begleit- wort: „Schulkartographische Grundsätze Hi" (umsonst und portofrei). Ausgabe A physisch-politisch; Ausgabe B physisch. Preis jeder Hälfte M. 21.—. H. Harms, Schulwandkarte von Palästina und den Biblischen Landern. In neuer, plastischer Terram-Mamer (fatbiges Relief), 170x190 cm. 1:200000 und 1:2500000. Preis M.20.— Auch getrennt käuflich: Ausg. A. Palästina, 170 <95cm. 1:200000. Preis ausgezogen M. 13.50; Ausg. B. Die Biblischen Länder, 170x95 am. 1: 2500000. Preis aufgezogen M. 13.50. Neu erschienen! "4m Ho Horms, Vaterländischer Resorm-Schul-Atlas. In starkem Umschlag geh Pr?is 80 Pfg., kartoniert Preis 1 Mark. Für Jr'rresseuten steht zu gleichem Preise auch ri.if „stumme Ausgabe" des Atlas zur Verfügung. * ■: b) Lehrbücher: il fasmgf Erdkunde mit Anhang: Teutschlands Kolonie 9. und 10. Au'- läge 56.--M. Tausend, mit über 200 Abbildungen. Preis M. 5.—. „ ~ ein Meisterwerk", „eine Tat aus dem Gebiet des geogr. Unterrichts", „weitaus das beste", „das unentbehrliche Rüstzeug des Bol^jchnllehrers": weitere luteilc im Prospekt (umsonst und portofrei). H. Ha?,as, 'Snderfunde von Euros«. Mit 259 Abbildungen. Preis M. 5.— . T-ie „Teutiche Schule im Ausland" schreibt: „Vergleicht'man die französischen, eng- lischen und andern aumndischeu Geographie-Schulbücher mit Harms' Meisterwerk, so kann sich auch oer Skeptiker eines gewissen Stolzes bei einer so deutlichen Probe deutscher Überlegenheit nicht erwehren." — Harms-Sievert, Erdkundliches Lernbuch für Mittelschulen. Teil I: Mittel-Europa Preis kart. M. 1.20. Teil Ii: Europa (ohne Deutschland). Die fremden Erdteile. Preis kart. M. 1.40. Teil Hi: Deutschland (mit besonderer Berücksichtigung des Wirt- schastslebeus und Verkehrs). Allgemeine Erdkunde. Astronomisches * Preis kart. M. 1.20. S. fn-ums, Erdkundliches Schülerheft unter besonderer Berücksichtigung De seiner Kolonien. 31.—60. Tausend. Ein Hilfsbuch für den einpräger Für sie Oberklassen der Volks-, Bürger- und Mittelschulen und die Mittelsti Schulen. Mit 80 Einprägeskizzen und Bildern. Preis 60 Pfg. Ausgabe > methodischem Begleitwort 70 Pfg. Durchschossen mit Schreibpapier 20 '

7. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 198

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
198 Sechster Zeitraum. Unfehlbar würde Philipp der Regierung entsetzt worden seyn, hatte er nicht seinen trefflichen Sohn Ludwig zum Mitregenten an- genommen, welcher die zerrütteten Angelegenheiten der Verwaltung ordnete und leitete. Die Kreuzzüge nahmen ihren Anfang zur 1108 Zeit Philipps I., welcher fast ein halbes Jahrhundert auf dem Throne saß. §. 39. Pyre näische Halbinsel. Giffords Gcsch. p. Spanien v. d. Niederlassung der phöniz. Pflanzstädte zu Ca- dix bis auf d. Tod Ferdinand d. Weisen a. d. Cngl. Lcipz. b. Schwickcrt 1794 2 Th. Pr. 1 Thlr. Feßlers Versuch e. Gcsch. d. span. Rarion; Bert, b. Maurer 1610 2 Th. Pr. 3 Thlr. 6 Er. e. Karte 4 Thlr. 8 Gr. Seel: d. Völker Spa- niens und ihre Fürsten, e. histor. statist. geogr. Hnndb. für Eebildcke 2 Th. i». e. Karte u. e. Plan. 2lugsb. u. Leipz. v. Ionisch u. Stage 1821 Pr. 4 Thlr. Condc's Eesch. der Herrschaft der Mauren tu Span, nach arab. Hand - und Denkschrift, bär- gest. a. d. Span, übers, p. Rutschniaun Karlsr. b. Braun 1825. 2 B. Pr. 4 Thlr. 8 Gr. Lembke's Eesch. Spaniens, Hamb. b. Perthes 1830. Spanien und Portugal geriethen mit dem Einfälle der Ara- der (711) fast ganz unter die Oberherrschaft dieser mahomedanischen Fremdlinge, und nur in den gebirgigen nördlichen Provinzen, in Gallkcien, Asturien, Biscaya und Navarra behaupteten sich die christlichen Gothen. Doch die Araber waren keine rohen Barbaren, sondern besaßen theils schon manche technische Fertigkeiten, lheils nahmen sie mit Wißbegierde die Kenntnisse aus, die sie unter den gebildeten Einwohnern Spaniens vorfanden. Sie entsagten dem wilden Nomadenleben, trieben Ackerbau, Gewerbe und Handel. Ein großartiger Sinn belebte die herrschende Dynastie der O m m i a d e n; in einem glanzenden Hofstaate, in prächtigen Palasten und einem ro- mantisch - ritterlichen Auswande that sich ihr Reichthum kund. Die Dichtkunst und selbst die Wissenschaften erblichsten; Saragos- sa, Toledo, Valencia, Sevilla, Cordova, wurden berühmte Schu- len und Hochschulen, wohin sich auch die christliche Jugend des Auslands drängte. Der Araber G e b r war der sinnreiche Erfinder der Buchstabenrechnung, nach ihm Al ge bra benannt; die arabi- schen Aerzte galten für die einsichtsvollsten, und die Astro- nomie, womit sich freilich auch die Astrologie vermischte, wurde von diesem geistreichen Volke mit Eifer betrieben. Die Be- nennungen Al man ach, Alchymie, Alcali, Zenith, Na- dir u. m. a. erinnern noch an ihre Erfinder. Die Spielkar- ten, bei den Spaniern Naypes, d. i. arabische Zauberei, genannt, dürften zuerst von den Arabern ausgegangen seyn. Nie war Spa- nien so blühend gewesen; hunderte von Dörfern lagen den Flüs- sen entlang; ein geschäftiges Menschengewühl bewegte sich in den Städten; mit Constantinopel fand ein lebhafter Handelsverkehr statt; die spanischen Schleier, die Zeuge von Seide^, Wolle, das

8. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 448

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
44b Neunter Zeitraum. 1750 Christian Vi. bemühete sich dem ersä-öpften Staate 46 durch eine friedliche Regierung aufzuhelfen, daher begünstigte er ***0 den Handel, die Manufacturen und das Seewefen. Roch erspries- licher war die Regierung feines Sohnes 1746 Friedrichs V. Von dem trefflichen Minister Bernsiorff 66 unterstützt ermunterte er das innere Staatsleben in allen Richtun- 20 gen und durch kluge Neutralität vermied er die Uebel des "jähri- gen Kriegs. Sein Sohn 1766 Christian Vii. erwarb sich zwar den Ruf der Leutfeligkeit - und hohen Geistesbildung, allein feine geringe Selbstständigkeit brachte Mißmuth in das Reich und in feine eigene Familie. Sein Leibarzt Struensee erlangte eine unbedingte Gewalt, verdrängte den wohl erprobten Bernstorff, ward Minister, beleidigte durch übergroße Raschheit den Adel und den Kriegerstand, selbst der Erb- prinz Friedrich, Christians Halbbruder, verbündete sich mit seiner Mutter Julia Mmm von Bcaunfchweig gegen den allge- waltigen Günstling. Schwere Anklagen auf Hochverrath und Meu- terei wurden wider ihn erhoben, widerstrebend genehmigte der Kö- 3772 nig dessen Verhaftung, Absetzung und endliche Hinrichtung. Die 1772 Vereinigung von ganz Holstein mit Dänemark beendigte einen alten Zwist zwischen den Herzogen von Holstein und der dänischen Krone, dagegen wurde Oldenburg und Delmenhorst an die jüngere go ttorpisch e Linie abgetreten. Christian Vüä. verfiel in Geistesschwäche, darum ward der Kronprinz Friedrich zum Mit- 1784 regenten ernannt, welcher von nun an die königliche Gewalt aus- übte; Christian Vii. starb 1803. §. 77. Nordische Reiche. S ch w e d e tu Hüllmanns Handbuch d. Gcfch. v. Schweden. Warschau 1797. Pr. 1 Thlr. Wrohins Gesch, v. Schweden. Berlin 1816. Pr. 1 Thlr. Wagners Gcsch. v. Schweden. Leipz. 1779 - 83. Pr. 2 Thlr. 4 Gr. Kobbc's Gesch. v. Schweden. 2 Bde. Dresden b. Hilscher 1828, zur allgem. histor. Taschcnbibliothek gehörig. Gustav I. Wasa erhielt für die Befreiung Schwedens ,66 von der dänischen Oberherrschaft die Königskrone- hatte aber besten = 30 ungeachtet noch viele und schwere Kämpfe zu bestehen. Ueberzeu- gung und Politik bestimmten ihn die lutherische Kirchen- verbesserung durch die Gebrüder Olaus und Lorenz Petri in Schweden einzuführcn, wogegen die Geistlichkeit mit ihren ge- wöhnlichen Waffen stritt. Sie wiegelte das Volk, sonderlich die allen Neuerungen abholden Dalekarlier auf, unter denen sich ein Abentheurer, der Thaljunker genannt, angeblich ein Sohn des letzten Reichsvorstehers Sture, erhob. Als jedoch Gustav den zu 1,27 Westeräs versammelten Reichsständen mit der Niederlegung

9. Gegenreformation und 30jähriger Krieg - S. 10

1914 - Leipzig [u.a.] : Teubner
10 Iii. Das Ausland im Zeitalter Philipps Ii. Iii. Das Kurland im Zeitalter Philipps Ii. (1556—1598). Philipps Persönlichkeit. a) Bericht der venezianischen Gesandten Badoero 1557.1 Der König Philipp ist am vergangenen 20. Mai in sein 31. Jahr eingetreten. Lr ist von kleiner Statur und zierlichen Gliedern, hat eine große, schöne Stirn, große himmelblaue Rügen, starke, nicht sehr getrennte Brauen, eine regelmäßige Nase, einen großen Mund, eine dicke Unterlippe, die zuweilen versagt; er trägt den Bart kurz und nach der spanischen Mode zugespitzt, ist von weißer haut und blondem haar und hat das Kussehen eines Flämings (Niederländers), erscheint aber stolz, weil er aus spanische Manieren hält Seine (Bemütsbeschafsenheit ist phlegmatisch und melancholisch, und er leidet am Magen und an der Flanke; daher hat er auf den Rat der Ärzte begonnen, häufig zur Jagd zu gehen, weil er sie für die nützlichste Medizin zur Kräftigung des Körpers hält, und um den Geist melancholischen Gedanken zu entziehen_______ Seine Majestät hat einen guten und umfassenden verstand, fähig für große Angelegenheiten, aber nicht so rührig, wie es nötig wäre, um solche Vorkehrungen zu treffen, wie zur Reformation so großer Staaten und Reiche notwendig sind; jedenfalls bemüht er sich sehr, manchmal so, daß es feine schwache Konstitution nicht ertragen kann________ b) aus dem Bericht des Venezianers Haiti. Dez. 1598.' ... Der verstorbene König war fromm, gerecht, sparsam und friedliebend. Aber die erste Eigenschaft wandelte sich in Staatsklugheit, die zweite in grausame Strenge, die dritte in Geiz, die vierte in das Streben, Schiedsrichter der Christenheit zu sein... . 2. Der Abfall -er Niederlande, a) Alba an die Königin Katharina v. Frankreich. 10. vez. 1567.3 viel besser ist es, ein Reich in verwüstetem, ja zugrunde gerichtetem Zustande durch einen Krieg für Gott und für den König zu behaupten, als unversehrt ohne Krieg für den Teufel und feine Anhänger, die Ketzer, b) Philipp Ii. an Klba. 17. flug. 1568.4 Lieber Detter! Aus (Eurem Briefe vom 9. Juni habe ich gesehen, daß der Prozeß gegen die Grafen (Egmont und Horn stattgefunden hat... daß die Hinrichtung der genannten Grafen und der anderen (Edelleute erfolgt ist und daß Ihr diese Hinrichtungen mit wohlüberlegter Absicht, um sie mit geringerem Blutvergießen exemplarischer zu machen, zu derselben Zeit Dgl. Klucfhohn, Der Sturz der Krqptocalviniften in Sachsen, 1874, Historische Zeitschrift 18 (1867) 77—127. 1 (E. fllberi, Le relazioni degli ambasciatori Veneti, serie I, vol. Iii (Firenze 1853) 233 ff. s fl. a. (D. V 488. 8 hrsg..nach dem spanischen Original (in d. Itationalbibl. zu Paris) mit französischer Übersetzung von (Bachar.ö, La bibliotheque Nationale ä Paris I (Brüssel 1873) 401 bis 407; die oben angeführte Stelle deutsch bei h. pirenne, (Beschichte Belgiens, übersetzt von $. flrnheim Iv (Gotha 1913) 8. 4 Französische Übersetzung des spani- schen Originals bei $. v. Reiffenberg, Correspondance de Marguerite d’Autriche avec Philippe Ii (Brüssel 1842) 251 ff.

10. Geschichte der Neuzeit - S. 65

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 3, 3. Abfall der Niederlande. 65 dischen Schule gingen zu Grunde. Die Statthalterin beschwichtigte mit Hilfe des Adels den Tumult und sagte Milderung der Ketzer-verfolgungen und Amnestie zu; allein Philipp wollte nicht nachgeben und schickte den Herzog Alba mit 10 000 Mann aus Spanien ab, um seinen Willen mit Gewalt zur Geltung bringen. Auf die Nachricht von Albas Ernennung zum Oberbefehlshaber, dessen Grausamkeit und Ketzerhaß allgemein bekannt und gefürchtet waren, wanderten mehr als 100 000 Niederländer aus, um in Deutschland und der Schweiz oder andern Ländern Zuflucht und Sicherheit zu suchen. Mit ihnen verließ auch der Prinz Wilhelm von Oranien das Land. Er war wegen seines Verstandes ein Liebling Karls gewesen und hatte durch Spione Philipps grausame Absichten erfahren. Vergeblich warnte er die Freunde. Egmont, dem der spanische König zwei Siege über Frankreich (bei St. Quentin 1557 und bei Grave-lingen 1558) zu danken hatte, und Hoorn wollten ihm nicht glauben. Traurig sprach er beim Abschied zu Egmont: „Ich fürchte, Sie werden der erste sein, über dessen Leiche der Spanier einziehen wird." Er hatte wahr geredet. Kaum hatte der grimme Herzog 1567 seinen Einzug in Brüssel gehalten, so begann er die Reformierten und Anhänger der vaterländischen Partei aufs grausamste zu verfolgen. Die Feder sträubt sich, alle Greuelthaten zu berichten, welche begangen wurden. Jeden Tag sah man unschuldige Opfer verbrennen, hängen, köpfen oder vierteilen. Keine Hinrichtung aber machte einen erschütternden Eindruck, als die der Grasen Hoorn und Egmont. Sie wurden des Hochverrats beschuldigt und starben gefaßt am 5. Juni 1568 auf dem Schaffst. Vergeblich hatte Egmonts Gemahlin, eine Schwester des Kurfürsten von der Pfalz, den blutdürstigen Herzog fußfällig um Gnade für ihren Gemahl gebeten. Margareta selbst war empört über diese Grausamkeiten und legte ihr Amt nieder; allein Alba mit seinem Blutrate schaltete um so willkürlicher. Er brauchte bedeutende Geldsummen und verordnete, da er von Spanien kein Geld empfing, daß jeder Bürger den hundertsten Pfennig seines Vermögens, dann den zehnten und noch einmal den zwanzigsten seines Erwerbes abgeben solle, wobei er prahlte, er hoffe aus den Niederlanden mehr Geld zu ziehen als aus Peru. Jetzt entstand allgemeiner Ausruhr. Krämer, Fischer, Bäcker, Brauer und Handelsleute schlossen ihre Geschäfte, da sie einsahen, daß man ihren Ruin wollte; die Stände protestierten gegen die harten Auslagen, und der Aufstand ward allgemein. Diese Stimmung des Landes benutzten zunächst die Meergeusen. So nannte man Cassians Weltgeschichte Iii. 5. Aufl. v. Ph. Beck 5
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